Chronik

Vereinschronik
Katholischer Kirchenchor
„St. Cäcilia“, Hardt

Der katholische Kirchenchor wurde 1894 gegründet. In diesem Jahr wurde auch die neuerbaute Kirche in Hardt eingeweiht. Zuvor mussten die Hardter immer nach Mariazell zur Kirche gehen. Die Geschichte des Kirchenchores Hardt ist seit den Anfängen eng verbunden mit dem Werden und Wachsen der jungen Kirchengemeinde.
So glanzvoll die Kirchweihe am 25. Oktober 1894 mit dem Rottenburger Bischof Dr. Wilhelm Reis so glanzvoll war der erste Auftritt des Kirchenchores mit einer vierstimmigen lateinischen Messe und einer feierlichen Vesper unter dem ersten Dirigenten Oberlehrer Julius Bihler. Der bestehende Gesangverein, 1892 von J. Bihler gegründet, wurde anlässlich der Gründung der neuen Pfarrgemeinde den Bedürfnissen entsprechend in einen Kirchenchor umgewandelt. Julius Bihler versah das Amt des Chorleiters und Organisten bis zu seinem Wegzug Ende 1902.
Unter den ersten Sängern waren Johann Baptist Duffner und Josef Fehrenbacher, dessen Söhne Johannes, August, Josef, Franz und Alois viele Jahre im Chor mitwirkten.
Nachfolger J. Bihlers in der Chorleitung wurde Oberlehrer Otto Weitmann. Er dirigierte und orgelte, unterbrochen durch den Kriegsdienst, von 1903 bis 1921. In den Kriegsjahren vertrat ihn Lehrer Geray. Vier Jahre lang (1921 bis 1925) versah Lehrer Störkle den Chorleiter- und Organistendienst. Ihm folgte von 1925 bis 1930 der Sohn des Chorgründers, Lehrer Fridolin Bühler. Ebenso fünf Jahre stand Lehrer Hirsch dem Kirchenchor als Dirigent vor (1930 bis 1935). Etwa 40 Jahre waren Chorleiter und Organistenamt in einer Person vereint. 1935 erfolgte erstmals eine Zweiteilung dieser Ämter, als Rosenwirt Franz Fehrenbacher Dirigent und Franz Haberstroh vom Gasthaus Krone Organist wurde. Beide wurden im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Franz Haberstroh kehrte nicht mehr aus dem Krieg zurück.
In den Kriegswirren bis 1946 sorgte der damalige Dirigent des Musikvereins, Josef Storz, sowie Paula Pfaff-Broghammer und Elisabeth Klausmann-Fleig an der Orgel für die Aufrechterhaltung der Kirchenmusik. Nachfolger des vermissten Organisten Franz Haberstroh wurde 1946 Franz Weißer. Da meistenteils kein Gesangverein tätig war, übernahm der Chor nicht nur die Gestaltung von kirchlichen Festen und Feiern wie Primizen, Investituren, Jubiläen und Kirchenfesten, sondern er gestaltete darüber hinaus auch Gemeinde- und Vereinsfeste mit weltlichem Gesang. Schwierigkeiten gab es nur im Dritten Reich, als die Kreisleitung dem Chor das Übungslokal im Schulhaus streitig machte. Nach dem Krieg konnte der Kirchenchor wieder vom damaligen Schwesternhaus in das Schulhaus umziehen. Heute probt er im Adolph-Kolping-Saal des katholischen Gemeindezentrums.
Als letztes Gründungsmitglied starb 1962 Franziska Marte geb. Klausmann (1877-1962).
1956 wurde der Kirchenchor eine Vereinigung mit eigener Satzung und Mitgliedschaft im Allgemeinen Cäcilienverband.
Unter der Direktion von Franz Fehrenbacher erreichte der Chor eine beachtliche qualitative und quantitative Höhe. In den 70er-Jahren pendelte sich die Mitgliederzahl auf 55 Sängerinnen und Sänger ein, die nicht nur als gemischter Chor, sondern auch als Männer- und Frauenchor auftraten.
Franz Fehrenbacher der 1961 sein 25-jähriges Chorleiterjubiläum mit einer eindrucksvollen Feier begehen konnte übergab 1962 die Chorleitung in die Hände seines Neffen Erich Fehrenbacher. Dieser, bis heute äußerst erfolgreich wirkende Dirigent, brachte den Chor sowohl leistungsmäßig wie nach der Sängerzahl an die Spitze der Kirchenchöre des Dekanats Oberndorf.
Aus der Reihe bemerkenswerter weltlicher und geistlicher Konzerte seien besonders erwähnt das Jubiläumskonzert zum 75. Bestehen der Kirche und des Chores mit dem „Ave Maria“ von Anton Bruckner sowie das Konzert zum 90-jährigen Vereinsjubiläum mit dem Schmid-Orchester Schramberg und der Sopranistin Susanne Graf. Sehr erfolgreich trat der Chor auch auf bei zahlreichen Doppelkonzerten mit anderen musikausübenden Vereinen wie dem Mandolinenorchester, dem Handharmonikaclub „Schwarzwaldecho“ oder dem Musikverein „Concordia“ Hardt. Auch mit auswärtigen Vereinen wie der „Harmonie“ Beffendorf, dem Kirchenchor Waldmössingen oder den Parforce-Jagdhornbläsern gab und gibt es musikalischen Austausch. Mit einem Liederabend engagierte sich 1971 der Verein für den Bau der Arthur-Bantle-Halle. Seit der Gründung des Orgelbau-Förderkreises wurden regelmäßig Kirchenkonzerte zugunsten der neuen Orgel gegeben, so eine Marianische Abendmusik und zwei geistliche Abendkonzerte mit Studenten der Rottenburger Musikhochschule bzw. dem Krankenhauschor und Blockflötenensemble Schramberg.
1994 konnte der Chor sein 100-jähriges Vereinsjubiläum feiern und sich über die Einweihung der neuen Orgel freuen. Die Orgelweihe wurde durch Herrn Pfarrer Weckenmann und Herrn Dekan Cingia vorgenommen. Domorganist Wolfram Rehfeldt aus Rottenburg gab auf der neuen Orgel ein erstes Orgelkonzert.
Ein weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr war die Überreichung der Zelter-Plakette durch Landrat Manfred Authenried im Gasthaus Kreuz am 24.06.1994. Der Chor umrahmte diese Feier mit einigen weltlichen Chorstücken.
Das Chorkonzert zum 100-jährigen Jubiläum am 09. Oktober 1994, unter der Leitung von Erich Fehrenbacher und der Mitwirkung des Swabian-Brass-Ensembles, des Streichorchesters Schmid (Leitung Hermann Schultis), der Solisten Angelika Sailer-Stang (Sopran), Peter Lacha (Tenor), Wolfgang Lacha, (Bass), Georg Fehrenbacher (Orgel) und Alois Menrad (Continuo) begeisterte die Zuhörer in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche St. Georg Hardt.
Gemeinsam mit der Kirchengemeinde feierte der Kirchenchor dann am Sonntag, den 16. Oktober 1994, das Doppeljubiläum mit einem Festgottesdienst, bei dem Domkapitular Dr. Werner Groß aus Rottenburg die Festpredigt hielt. Am Ende des Gottesdienstes überreichte er stellvertretend dem ersten Vorsitzenden Jakob Klausmann die „Palestrina Medaille“ als Anerkennung für die Verdienste des Chores um die „musica sacra.“
Mit einem Festakt in der Arthur-Bantle-Halle am Nachmittag gingen die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Doppeljubiläum von Kirchengebäude und Chor weiter. Den musikalischen Rahmen setzte das Handharmonikaorchester „Schwarzwald Echo Hardt“ unter der Leitung von Victor Sepulveda.  Bürgermeister Herbert Halder und Hubert Fehrenbacher für die Vereine von Hardt überreichten Geschenke.
Eine besondere Würdigung für seine Verdienste um den Chor erhielt Chorleiter Erich Fehrenbacher. Im Namen von Ministerpräsident Erwin Teufel überreichte ihm Bürgermeister Halder die Landesehrennadel. Musikalische Grüße gab es dann noch von den Kirchenchören aus Waldmössingen und Seedorf.
Unter vielen weiteren Konzerten und Auftritten bei kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen in den folgenden Jahren seien besonders erwähnt das festliche Kirchenkonzert mit Orchester und Solistenbegleitung im Jahre 2004 zum 110-jährigen Jubiläum des Chores und das Kirchenkonzert im Jahre 2014 zum 120. Geburtstag des Chores unter Mitwirkung des Jugendchores „Fis(c)herman’s Friends“ aus Hardt.
Ebenfalls im Jahre 2014 konnte Chorleiter Erich Fehrenbacher sein 50-jähriges Chorleiterjubiläum feiern. Die Überraschung und Freude bei dem überaus engagierten und erfolgreichen Dirigenten des Hardter Kirchenchores war groß, als im Anschluss des Kirchenkonzertes der Diözesanpräses des Cäcilienverbandes, Thomas Steiger, im Auftrag des Bischofs Erich Fehrenbacher in Würdigung seiner großen Verdienste zum Chordirektor DCV ernannte.

Im Kalenderjahr 2019 feierte der katholische Kirchenchor „St. Cäcilia Hardt“ sein 125-jähriges Jubiläum gleichzeitig mit dem Bestehen der Hardter Kirche „St. Georg“ und der 100-jährigen Selbständigkeit der Kirchengemeinde. 

Aus diesem Anlass fanden das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen statt. 
Begonnen wurde im Januar mit einer Nacht der offenen Kirche mit Wortgottesdienst und anschließender meditativer Kirchenführung.

Weitere Veranstaltungen waren das Gastspiel des Kirchenkabaretts „Die Maulflaschen.“
Bernd Hillebrand, Professor an der Katholischen Hochschule Freiburg, sprach über die Zukunft der Kirchengemeinde. 
Des Weiteren wurden Kirchenführungen von Norbert Rapp und Orgelführungen vom Organisten Alois Menrad angeboten. Bei zwei Wanderungen durch die Gemeinde besuchte man die zahlreichen Kapellen von Hardt und bekam von den Organisatoren, Reinhold Broghammer und Xaver Klausmann interessante Einblicke in deren Geschichte vermittelt.

Das Jubiläumsjahr erreichte am 27. Oktober mit dem feierlichen Festgottesdienst in der Hardter Kirche ihren Höhepunkt. Als Hauptzelebrant war Weihbischof Johannes Kreidler aus Rottenburg gekommen. Ihm zur Seite standen als Konzelebranten der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Sulgen-Hardt-Mariazell Dr. Eberhard Eisele und der ehemalige Ortsgeistliche Pfarrer im Ruhestand Richard Fischer.
In seiner Ansprache gratulierte der Weihbischof der Kirchengemeinde und dem Chor zu den feierlichen Anlässen und überbrachte die Glückwünsche von Bischof Gebhard Fürst. 

Mitgestaltet wurde der Festgottesdienst vom Kirchenchor unter der Leitung von Erich Fehrenbacher und der Bläsergruppe Quintessenz. An der Heintz-Orgel begleitete Alois Menrad. Der Chor sang eine Messe, die dem Kirchenchor bei seiner Italienreise in Loreto vom Komponisten Pater Giuliano Viabile, dem Kapellmeister von Loreto, geschenkt wurde.  

Im Anschluss an den Festgottesdienst fand ein Stehempfang im Gemeindezentrum statt.
Musikalisch begrüßt wurden die Besucher von den 20 Sängerinnen und Sängern des Jugendchores „Fis(c)herman’s Friends“ unter der Leitung von Rebekka Rapp mit dem Song „Hearts for the Nations“ von Martin Nystrom. Die gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Claudia Haas, begrüßte unter den Gästen insbesondere Weihbischof Johannes Kreidler, Pfarrer Dr. Eberhard Eisele, Pfarrer i. R. Richard Fischer, Pfarrer Friedhelm Bühner von der evangelischen Kirchengemeinde, Bürgermeister Michael Moosmann und die gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderats von Sulgen Monika Doedt.

Seinen Abschluss fand das Jubiläumsjahr am 26. November mit einem Konzert des katholischen Kirchenchors mit dem Brass Ensemble Quintessenz in der vollbesetzten Kirche St. Georg unter der Gesamtleitung von Chordirektor Erich Fehrenbacher.

Vorsitzende Traudl Rapp begrüßte unter den Besuchern auch Präses Dr. Eberhard Eisele, den früheren Pfarrer Richard Fischer, Pfarrer Freidhelm Bühner von der evangelischen Kirchengemeinde Locherhof/Hardt und Bürgermeister Michael Moosmann. 

Unter dem Leitwort des Konzertes „Laudate Dominum“ wurden bewusst Werke aus neuerer Zeit ausgewählt, um zu zeigen, dass der Chor sich auch für moderne Kompositionen öffnet.
Festlich eingestimmt wurden die Zuhörer durch „Präludium und Fuge in F-Dur“ mit Organist Alois Menrad an der Orgel.
Den ersten Konzertteil gestalteten Kirchenchor und Organist. Nach dem Eröffnungschor „Cantate Domino“ von Théodore Dubois folgte der in Text und musikalischer Umsetzung sehr ausdruckstarke Chor „Der mich trug auf Adlers Flügeln“. Es folgten der rhythmisch sehr beeindruckende Chor „Herr Gott, Du allein bist heilig“ und das „Sanctus“ aus dem Oratorium „Elias.“ Beschlossen wurde der erste Konzertteil mit dem modernen lateinischen Chorsatz „Ave Maria“.

Im zweiten Konzertteil präsentierte das Bläserquintett Quintessenz hervorragend inszenierte festliche, moderne Blasmusik und als weiteren Höhepunkt eine Soloeinlage der Handglocken-Solistin Erin Roundtree.

Beim dritten Konzertteil wirkten Chor, Bläser und Orgel zusammen. Mit der Festmotette „Laudate Dominum“ stand ein zweiter Lobgesang auf dem Programm. Es folgten der Chor „Singet ein neues Lied“. Mit der „Missa brevis in B“ wurde ein großes Werk des englischen Komponisten Christopher Tambling offeriert. Das Arrangement „Danket dem Herrn“ gab den Zuhörern zum Abschluss des Chorkonzerts Gelegenheit zum Mitwirken. Als Dank für den nicht enden wollenden Applaus ließen die Sänger, Sängerinnen und Organist als Zugabe den modernen Satz „All shall be Amen and Alleluja“ erklingen.

31.12.2022 Erich Fehrenbacher beendet seine überaus erfolgreiche Chorleitertätigkeit.
An Weihnachten 1963 dirigierte Erich Fehrenbacher seine erste Messe als Chorleiter.
In seiner annähernd 60 jährigen Tätigkeit verstand er es hervorragend den Chor immer wieder zu Höchstleitungen zu motivieren, so dass viele erfolgreiche Chorauftritte sowohl im kirchlichen aber auch weltlichen Bereich gemeistert werden konnten. Die Kirchengemeinde sowie die Chormitglieder ehrten Erich Fehrenbacher zum Abschied in gebührender Weise. (siehe hierzu auch Berichte und Laudatio unter Menüpunkt Presseberichte)

April 2023 Marta Kulzer übernimmt den Taktstock beim Kirchenchor.
Marta Kulzer studiert an der Musikhochschule Trossingen Schulmusik mit Hauptfach Gesang sowie Nebenfach Klavier und bringt Erfahrung im Chorgesang mit. So belegte sie den Chorleitungsunterricht bei Michael Alber, dem ehemaligen Dirigenten der Staatsoper Stuttgart. 2017 absolvierte sie beim badischen Chorverband eine Chormentorausbildung.


Die Vorsitzenden des Chores bis heute in chronologischer Reihenfolge:
1956 -1957 Lukas Broghammer
1957 - 1977 Alfons Hammer (unterbrochen von der Vorstandstätigkeit des Dirigenten Erich Fehrenbacher 1971 – 1973)
1977 - 1983 Franz King
1983 - 1988 Anton Schmalz

1988 - 1998 Jakob Klausmann
1998 - 2002 Eberhard Hammer
2002- 2018 Gertrud Moosmann
2018 -  2021  Traudl Rapp
2022 - 2023  auf Grund einer Corona Epidemie war ein regelmäßiger Chorgesang nicht möglich
                          Vorstandsaufgaben wurden von einzelnen Chormitgliedern wahrgenommen.
2024               Anne Rimmele-Ganter


 

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